Transporter: Der nächste Opel Vivaro wird ein Peugeot

Hersteller gibt Investitionen für das britische Werk Luton bekannt und kündigt damit den Umstieg auf die PSA-Plattform im 3,0-Tonnen-Kompaktvan-Segment an.
Neuer Herr im Haus: Wie beim City-Van Opel Combo wird auch der nächste Vivaro auf der PSA-Plattform EMP2 basieren, der ab 2019 im britischen Luton produziert werden soll. | Foto: J. Reichel
Neuer Herr im Haus: Wie beim City-Van Opel Combo wird auch der nächste Vivaro auf der PSA-Plattform EMP2 basieren, der ab 2019 im britischen Luton produziert werden soll. | Foto: J. Reichel
Johannes Reichel

Die nächste Generation des Opel Vivaro wird auf Basis der PSA-Plattform EMP2 entstehen. Damit wechselt der Hersteller aus der bisherigen Kooperation mit Renault, mit deren Trafic der Vivaro weitgehend baugleich war, um auf die Plattform der neuen Opel-Eigner PSA. Diese war erst vor zwei Jahren neu vorgestellt worden mit dem Trio aus Peugeot Expert, Citroen Jumpy sowie Toyota Proace. Die EMP2-Plattform wird auch für den neuen City-Van Berlingo/Rifter/Combo verwendet, der jüngst vorgestellt wurde. Mit dem Ausbau der Fertigungskapazitäten für das Großraum-Van-Segment wird das Werk im britischen Luton ab 2019, zusätzlich zum Werk in Hordain in Frankreich, leichte Nutzfahrzeuge herstellen, wie der Hersteller ankündigte.

Die Groupe PSA verzeichnete im Jahr 2017 einen Rekordabsatz von 476.500 leichten Nutzfahrzeugen. Das sei ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zu 2016, so der Anbieter. Zusammen mit den Pkw-Derivaten (etwa Peugeot Traveller und Citroën SpaceTourer) habe die Groupe PSA im vergangenen Jahr 658.000 Einheiten verkauft. Die Investition in Luton basiere neben dem Fertigungs-Know-how für die Herstellung von leichten Nutzfahrzeugen und der Flexibilität der vorhandenen Lackiererei auf einem sogenannten "Performance-Plan". Dieser wurde zwischen der Gewerkschaft Unite und dem Werk Luton verhandelt. Mit diesem Schritt werde im Zuge des Wechsels hin zu Groupe PSA-Technologien bis Mitte 2019 die EMP2-Plattform für leichte Nutzfahrzeuge in Luton lokalisiert, formulierte der Hersteller. Die Investition erfolge trotz der Unsicherheiten, die im Zuge des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union entstünden, teilte der Anbieter weiter mit. Das werde durch den "verantwortungsvollen sozialen Dialog mit der Gewerkschaft Unite sowie durch die Unterstützung der Regierung des Vereinigten Königreichs und des Luton Borough Council ermöglicht", so eine Pressemitteilung wörtlich. Die Produktionskapazität des Werks soll mit der Investition von 60.000 auf jährlich 100.000 Fahrzeuge erhöht werden.

Mit dem Schritt wäre die dann fast 20 Jahren bestehende Kooperation mit Renault im Kompaktvan-Segment beendet, die mit der Vorstellung des Trafic/Vivaro 2001 begonnen hatte und die erst 2014 mit dem neuen Modell erneuert worden war.