City-Logistik: Rytle und Krone bringen Lastenrad mit Wechselcontainer

Auf der KEP-Together in Berlin zeigte der Hersteller Speedliner das erste in Kooperation mit dem Fahrzeugwerk Bernard Krone konzipierte Lastenrad. Im vorkommissionierten Wechselaufbau lassen sich ganze Paletten transportieren.
Platz da: Für die Letzte-Meile-Logistik hat der Hersteller Rytle zusammen mit Krone ein Lastenradkonzept entwickelt, das in Berlin präsentiert wurde. | Foto: Rytle GmbH
Platz da: Für die Letzte-Meile-Logistik hat der Hersteller Rytle zusammen mit Krone ein Lastenradkonzept entwickelt, das in Berlin präsentiert wurde. | Foto: Rytle GmbH
Redaktion (allg.)

Mit dem "Rytle Movr" haben der Bremer Lastenradhersteller Speedliner und das Fahrzeugwerk Bernard Krone auf der Branchenveranstaltung "KEP-Together" in Berlin ein gemeinsam konzipiertes Lastenrad präsentiert, das auf kurzen Strecken ganze Paletten transportieren kann. Besonders auffällig an dem Fahrzeug: das Plexiglas-Dach über der Fahrerkabine sowie ein hoher seitlicher Spritzschutz. Beides schützt zumindest einigermaßen vor Regen und anderen rauen Witterungsbedingungen. Beladen wird das Gefährt mit vorkommissionierten Boxen, die der Fahrer in einem mobilen City-Hub abholt. Dabei manövriert er entweder das Lastenrad – ähnlich wie ein Gabelstapler – rückwärts an die Box heran oder er schiebt den auf kleinen Rollen gelagerten Container von hinten in sein Lastenrad hinein. Dann wird die Box an den beiden oberen Ecken in zwei Bolzen eingehängt und mit einem Hebel hochgezogen.

Das habe den Vorteil, dass der Fahrer nichts heben müsse und das Lastenrad alleine ohne viel Kraftaufwand beladen könne, erläuterte hierzu Werner Schaar, der den Movr in Deutschland vertreibt. Beim Kunden angekommen, kann der Fahrer entweder die komplette Box, deren Grundfläche den Maßen einer Europalette entspricht, wieder aushängen und auf ihren Rollen ins Lager fahren, oder er lädt den kleinen Container aus und hat dann Platz, beispielsweise für eine Rückladung. Beim Start des Lastenrads unterstützt den Fahrer eine Anfahrhilfe, die ohne dessen Zutun auf bis zu fünf Stundenkilometer beschleunigen kann. Auf längeren Strecken hilft der Elektromotor dem Fahrer bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde. In dem Projekt der eigens gegründeten Rytl GmbH führten das Fahrzeugwerk Bernard Krone sowie der Lastenradhersteller Speedliner die Regie. Als Geschäftsführer fungieren Dr. Arne Kruse, Vorsitzender der Beratungsgesellschaft Orbitak AG sowie Ingo Luebs, Marketingchef bei Krone. Speedliner hat auch für die UN und Unicef Räder für Entwicklungsprojekte sowie für diverse Premium-Rad-Marken im Auftrag gefertigt. Auch Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) unterstützt die Entwicklung des Lastenrads. (ha/jr)