Intelligente Tourenplanung: Speditionen garantieren schnellere Lieferzeiten dank Technologie - Kostenreduktion und Depotübergreifende Auslastung als Herausforderung

Kurze Lieferzeiten und überdurchschnittlicher Kundenservice bleiben für Logistik­unternehmen entscheidende Erfolgsfaktoren. Gleichzeitig müssen Speditionen aber ihre Kosten senken. Für beide Bereiche ist eine intelligente Tourenplanung notwendig.

Bilder: Kratzer Automation
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Redaktion (allg.)

Technologie macht vieles möglich. So sind Speditionen heute in der Lage, wesentlich schnellere Lieferzeiten und bessere Services zu garantieren als noch vor wenigen Jahren. Ihre Kunden haben sich schnell daran gewöhnt und erwarten Leistungen auf höchstem Niveau. Gleichzeitig stehen Logistikunternehmen noch vor einer anderen Herausforderung: Sie müssen ihre eigenen Kosten weiter deutlich reduzieren – hohe Energiepreise und immer größerer Wettbewerbsdruck lassen grüßen. Die Flotte ist depotübergreifend bestmöglich auszulasten. Somit brauchen Speditionen eine intelligente Planungsfähigkeit und hohe Transparenz. Die Grundlage für beides legen moderne Transport Management Systeme (TMS).
Damit lassen sich Effizienz und Geschwindigkeit an allen Punkten der Lieferkette deutlich erhöhen – ob im Lager, auf der Straße oder bei der Zustellung. Das System garantiert, dass Lieferungen bereits im Lager so vorgehalten werden, dass keine Zeitverluste entstehen. Darüber hinaus wird sichergestellt, dass beim Transport stets die kürzesten Wege gewählt werden.
Es wird möglich, auch Verzögerungen oder unerwartete Ereig­nisse in Form einer Realtime-Information in die Planung einfließen zu lassen – und zwar unabhängig davon, ob sich diese im Lager oder unterwegs ereignen. Disponenten können damit ad hoc reagieren und dafür sorgen, dass etwa bestimmte Sendungen mit hoher Priorität auf einen anderen Lkw verschoben werden, wenn der ursprüngliche Transporter im Stau steht. Die Integration von Telematik weitet die Chancen in diesem Zusammenhang noch einmal aus – damit ist die Software ohne Zutun eines Fahrers in der Lage, Alternativen vorzuschlagen. Die Fahrtenplanung lässt sich im Bedarfsfall flexibel ändern.
Integrierte Prozesse
Mit der richtigen Software haben Speditionen – und bei Bedarf auch ihre Partner sowie Kunden – einen umfassenden Überblick, denn diese bildet alle Prozesse lückenlos ab, von der Auftragserfassung über die Disposition bis hin zu rechnungsrelevanten Informationen.
Damit Speditionen das Optimale aus ihrer vorhandenen Struktur herausholen und Ressourcen bestmöglich nutzen, brauchen sie ein auf ihren individuellen Bedarf zugeschnittenes System. Bei der Auswahl empfiehlt es sich, auf einige Faktoren ganz besonders zu achten:
Umfassende Lösung mit Schnittstellen
Die Lösung muss die gesamte Lieferkette abdecken – nur damit sind echte Transparenz und Effizienz gewährleistet. Das beginnt bei der Auftragserfassung und erstreckt sich über die gesamte Tour, von der Verladung bis hin zur Zustellung. Dem Disponenten sollten währenddessen gleichzeitig integrierte Informationen aus Depot und Hub sowie von der Straße zur Verfügung stehen – und somit eine solide Grundlage, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Neben detaillierten Toureninformationen gehören auch die Bereiche rechnungsrelevante Daten sowie Business Intelligence zu einer umfassenden Lösung. So sind synchrone Daten und zügige Prozesse auch über das Kerngeschäft hinaus gewährleistet. Zudem sind Schnittstellen des TMS zu Systemen für Customer Relationship Management (CRM) und Enterprise Resource Plannung (ERP) heute Standard.
Änderungsvorschläge aus dem System
Verzögerungen in der Lieferkette sind naturgemäß nicht immer zu vermeiden. Längere Ladezeiten als geplant oder Staus auf der Tour zu vermeiden, ist einer Spedition kaum möglich – umso wichtiger ist es, mit den Folgen umzugehen und diese so weit wie möglich abzufedern. Auf diese Weise kann es oft verhindert werden, dass Probleme auf dem Rücken des Kunden ausgetragen werden. Um pünktliche Lieferungen für wichtige Kunden trotz der Herausforderungen des Alltags sicherzustellen, ist ein hoher Grad an Automatisierung wichtig. Eine intelligente TMS-Software setzt hier an und erkennt etwa Verspätungen oder Veränderungen mithilfe von Telematik-Technologie automatisch. Sie hält Disponenten im Idealfall auf dem aktuellen Wissensstand und berechnet Ausweichmöglichkeiten ohne manuelle Dateneingabe.
• Tourenoptimierung per Karte
Mit einer kartenbasierten Tourenoptimierung haben Disponenten wesentlich mehr Transparenz und einen umfassenden Überblick – eine entscheidende Grundlage, um selbst in schwierigen Situationen die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Diese ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, alle Faktoren im Blick zu haben. Schnelle Reaktionen auf Abweichungen werden damit ebenso möglich wie eine schnellere Informationsweitergabe. Auch tragen digitale Karten dazu bei, effizienter zu planen und Kosten zu sparen.
• Sendungsverfolgung mit ­mobilen Apps
Angesichts der Komplexität von Logistik machen es erst mobile Applikationen möglich, Sendungen von überall aus in Echtzeit im Blick zu behalten und damit eine umfassende Sicht über alle Schritte der Lieferkette zu haben. Durch lückenloses Tracking &  Tracing stehen Informatio­nen über Status und Aufenthaltsort einer Sendung zu jedem Zeitpunkt in Echtzeit zur Verfügung. Eine intuitive Benutzerführung erleichtert Fahrern dabei die Arbeit, beschleunigt die Auftragsbearbeitung und reduziert die Fehlerquote. Speditionen sollten allerdings unbedingt darauf achten, dass eine implementierte Lösung die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen gegen Datenverlust mitbringt. Hier braucht es entsprechende Firewalls und weitere Mechanismen, die das System konsequent abriegeln.
Echtzeit-Informationen auf Dashboards
Wenn Daten nicht übersichtlich aufbereitet sind, besteht die Gefahr, dass das Gesamtbild verloren geht. Aus diesem Grund haben Softwareanbieter intensiv in die Entwicklung von Dashboards investiert. Damit wird ein schneller visueller Überblick über alle relevanten Kennzahlen möglich. Dashboards sollten individuell konfigurierbar sein und Disponenten über alle wichtigen Aspekte auf dem aktuellen Stand halten. Dazu gehören etwa Echtzeit-Informationen über den aktuellen Stand von Transporten, Ankunftszeiten sowie Ad-hoc-Meldungen von Fahrern.
KPIs und Controlling
Performance ist alles, wenn es um effektive Abläufe geht. Erst eine genaue Auswertung ermöglicht es, Prozesse zu optimieren. Ein TMS muss entsprechende konfigurierbare Analysemöglichkeiten anbieten und auf diese Weise einfaches Controlling sicherstellen. So wird nachvollziehbar, wie definierte KPIs eingehalten werden und wo es Optimierungsbedarf gibt. Außerdem werden Fehlerquellen sowie Störfaktoren identifizierbar – und können im nächsten Schritt eliminiert werden. Nur so holen Speditionen das Beste aus ihrem Transportmanagement heraus.

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