Schanz: Logistikdienstleister für DAW-Marken Caparol & Alpina Weiss - OnRoad-TMS seit 1999: Eng vernetzt

Die Spedition Schanz hat sich mit ihrem Kunden DAW über eine Transport Management Software eng verzahnt – zu beiderseitigem Nutzen.

Symbolbild LOGISTRA (Foto: T. Schweikl)
Redaktion (allg.)

Die besten Kunden sollte man nie aus den Augen verlieren: Diese Empfehlung nimmt man bei der Spedition Schanz wörtlich. Büros und Lager des Logistikdienstleisters liegen in Sichtweite zum größten Auftraggeber des inhabergeführten Unternehmens. Schanz ist Gebietsspediteur der Deutsche Amphibolin-Werke, kurz DAW. Der Hersteller von Anstrichmitteln, Wärmedämmung und Bautenschutz ist bekannt durch Marken wie Caparol oder Alpina Weiss. Während DAW mit dem Warenwirtschaftssystem SAP arbeitet, vertraut Schanz seit 1999 auf das Transportmanagementsystem „OnRoad“ des Anbieters BNS. Über eine Schnittstelle fließen an jedem Werktag pünktlich um 13:30 Uhr die Daten von rund 200 Sendungen beziehungsweise 1.200 Lieferscheinen von DAW zu Schanz, die innerhalb von 24 Stunden innerhalb enger Zeitfenster ausgeliefert werden müssen.
Tourenoptimierung
Sofort nach Erhalt der Daten beginnt die Software mit der halbautomatischen Disposition. „Dabei werden die Sendungsdaten innerhalb weniger Minuten zu Touren zusammengefasst, die von den Disponenten anschließend auf ihre Plausibilität geprüft werden“, erklärt Christoph Gerschermann,der bei Schanz als Prokurist das operative Geschäft verantwortet. Dabei geht es um 300 bis 400 Tonnen Fracht und einen Lieferradius von 150 Kilometern. Spätestens nach 30 Minuten gehen die so gebildeten Ladelisten auf digitalem Weg zurück in das SAPSystem von DAW.
Anpassung nötig

In der Zwischenzeit kann sich beim Kunden aber schon wieder einiges verändert haben, denn das Unternehmen produziert just-in-time und verzichtet weitgehend auf Zwischenläger. „War die Produktion schneller als geplant, kommen noch Aufträge dazu oder umgekehrt“, so Gerschermann. DAW verändert die Ladelisten also noch einmal und stellt die endgültigen Aufträge um 14:30 Uhr im Transportmanagementsystem von Schanz bereit. OnRoad übernimmt die neuen Daten und gleicht sie mit der bestehenden Planung ab. „Das mehrfache Abgleichen von geplanten Touren ist eine Spezialität, die nur sehr wenige Spediteure und Softwaresysteme beherrschen“, verrät Speditions- und EDV-Leiter Kai-Uwe Vierheller. Vor diesem Hintergrund disponiert Schanz nicht nur die eigenen 35 Lkw, sondern auch die Fahrzeuge von Subunternehmern und Speditionskollegen, die ebenfalls bei DAW laden.
Ab jetzt hat Schanz noch sechs bis sieben Stunden Zeit für die Beladung der Fahrzeuge, die beim benachbarten Verlader im Viertelstundentakt abgefertigt werden. Erst danach werden die tatsächlichen Daten für Palettenanzahl und Ladungsgewicht festgestellt und ein weiteres Mal durch OnRoad abgeglichen. Jetzt werden auch die Sendungsdaten automatisch an die Bordrechner der Lkw gesendet und die Tour kann beginnen. Eine Schnittstelle zwischen der Transportplanungssoftware und der Telematiklösung von EuroTelematik sorgt hier für ein durchgängiges Auftragsmanagement. Sobald die Fahrer den ersten Auftrag starten, ändert sich in On- Road der Sendungsstatus auf „direkt auf dem Weg zum Kunden“.
Eng getaktet
Derselbe Prozess wiederholt sich zwischen 16:00 und 17:00 Uhr für den Fernverkehr. Hier geht es um tägliche 600 bis 800 Tonnen, für die ebenfalls sehr exakte Ankunftszeiten gelten. Das spielt nicht nur beim Beliefern von Baustellen eine wichtige Rolle. Auch der Handel wartet oft dringend auf den nächsten Lkw, der zum Beispiel eine bestellte Wandfarbe für einen ungeduldigen Kunden an Bord hat. „Hier zahlt sich aus, dass wir mithilfe von OnRoad jede Sendung auf Packstückebene verfolgen können“, so Gerschermann. Somit kann dem Kunden an der Theke sicher zugesagt werden, wann die von ihm gewünschte Farbe eintreffen wird.
Meldung aus dem Lkw
Bei drohenden Verspätungen müssen die Fahrer reagieren und über den Bordrechner eine entsprechende Warnung abgeben. Diese wird von OnRoad empfangen und angezeigt. „Unsere Disponenten erkennen somit in jedem Fall frühzeitig, wenn eine Tour aus dem Zeitplan gerät“, betont Vierheller. Doch die gemeinsam mit BNS realisierte Lösung geht noch einen Schritt weiter: Die Verspätungswarnung erscheint nicht nur beim Disponenten, sondern via SAP-Schnittstelle auch beim zuständigen Sachbearbeiter von DAW. Dieser muss – vertraglich vereinbart – innerhalb von 15 Minuten entscheiden, was zu tun ist. Er ruft beim Endkunden an, klärt die Lage und meldet die Handlungsanweisung zurück an Schanz. Dieses Vorgehen gilt nicht nur für drohende Verspätungen, sondern auch für Ablieferhemmnisse, wie ein nicht angetroffener Empfänger oder verweigerte Annahmen.
Im Normalfall aber geht alles glatt. Nach Abschluss eines Transportauftrags geht der neue Sentsdungsstatus mit Zeitstempel aus dem Bordrechner an OnRoad und von dort in das SAP-System von DAW. Auch daran wird deutlich: Die Vernetzung zwischen BNS, Schanz und DAW ist außergewöhnlich eng. Vor diesem Hintergrund mag man gar nicht an einen Ausfall von OnRoad denken und hat entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Bereits im Jahr 2010 hatte Schanz – unterstützt durch BNS – auf das virtuelle Serversystem „Hyper-V“ mit IBM SystemX und Microsoft Windows Server 2008 umgestellt. Im März 2014 ging Schanz noch einen großen Schritt weiter und schaffte den eigenen Server völlig ab. Seitdem nutzt die Spedition sämtliche Programme von BNS ausschließlich in der BNS-Cloud. „Mit dieser Lösung fühlen wir uns wesentlich sicherer, denn so viele Techniker und Spezialisten wie der Softwareanbieter sie für uns bereitstellt, könnten wir uns als Mittelständler sonst gar nicht leisten“, sagt Gerschermann. Neben der gewonnenen Sicherheit profitieren vor allem die beiden Niederlassungen in Nürnberg und Coswig. „Die Cloud-Lösung ist eindeutig schneller als die frühere Lösung mit unserem eigenen Server“, bestätigt Vierheller.
Flexible Standardlösung
Bei der Spedition Schanz ist man mit der Leistung von BNS auch nach 15 Jahren noch hochzufrieden: „OnRoad ist sehr umfassend und vielseitig, sodass wir mit der Standardlösung alle Kundenwünsche und Tarife abbilden können“, bekennt Vierheller. Nicht zuletzt garantiere ihm der Verzicht auf individuelle Anpassungen, dass die regelmäßigen Updates von OnRoad geräuschlos funktionieren. Apropos Updates: „BNS berücksichtigt bei jeder Weiterentwicklung unsere Ideen und Wünsche und nimmt sie in den Standard mit auf – besser kann es doch gar nicht für uns laufen.“ Kein Wunder, dass Schanz bereits zwei weitere Spediteure von OnRoad überzeugen konnte. Zufriedene Kunden sind eben doch noch die beste Werbung. ts

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