TCW: Nagel-Group bietet komplettes Spektrum der Tiefkühllogistik aus einer Hand: Im Zentrum der Kälte

Die Einhaltung der Kühlkette ist in der Tiefkühllogistik entscheidend – im Lager ebenso wie im Transport.

Symbolbild LOGISTRA (Foto: T. Schweikl)
Redaktion (allg.)

Es ist kalt im Tiefkühllogistik-Center Wustermark (TCW) – so kalt, dass bei Fotoaufnahmen sogar die Kamera streikt. Doch genau so soll es sein, denn die hier gelagerten und umgeschlagenen Produkte vertragen ausschließlich Minusgrade. Die im Jahr 2002 gegründete Gesellschaft ist heute ein Unternehmen der Nagel-Group und bietet das komplette Spektrum der Tiefkühllogistik aus einer Hand an. Dazu zählen Transport- und Lagerdienstleistungen ebenso wie eine Vielzahl von Sonder- und Nebenarbeiten. Die Kernkompetenzen des Betriebs liegen im Bereich der Tiefkühllagerung und bei der Bearbeitung sensibler Produkte wie Frischfleisch oder tiefgekühltes Obst. Darüber hinaus werden auch Mehrwertdienstleistungen wie Musterziehungen, Schockfrosten und Auftauen sowie Produktanalysen nach Kundenspezifikationen angeboten. Damit hat sich das Unternehmen im Laufe der Zeit nicht nur in der Region, sondern auch bundesweit einen Namen gemacht.
In Betrieb ging das TCW am 1. November 2002 mit seinerzeit 18 Mitarbeitern und 13.000 Palettenstellplätzen. Doch bereits 2008 wurden zusätzlich 3.000 Palettenstellplätze geschaffen und im Jahr 2010 eine weitere Halle errichtet. Auch das Dienstleistungsspektrum wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert. Insbesondere, was die kundenspezifischen Logistiklösungen wie Brokerage, also der Handel auf Rechnung des Kunden, oder die automatisierte Sortierung und Umverpackung von tiefgekühltem Obst angeht. Im Jahr 2012 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund zwölf Mio. Euro, Tendenz steigend.
Strenge Kontrolle
Ein zentraler Aspekt der Abläufe im TCW ist das Messen der Temperatur. Diese wird bei jeder einzelnen Sendung, die ein- oder abgeht, genommen. Da täglich mehr als 50 Fernzüge und zehn Nahverkehrsfahrzeuge abgewickelt werden, ist das eine Daueraufgabe. Doch die Regeln sind strikt: Liegt die Temperatur über minus 18 Grad Celsius, wird die Ware nicht akzeptiert oder in Umlauf gebracht. Den Kontakt zur Außenwelt hält das Unternehmen über 27 Verladetore. An der Rampe können die Tiefkühl-Lkw mit geschlossenen Türen andocken, die Fahrzeuge werden erst dann von innen geöffnet und die Ware entladen. Das System minimiert den Kälteverlust, der ansonsten durch das Rangieren mit offenen Trailertüren entsteht und sichert so die lückenlose Einhaltung der Kühlkette. Tiefkühl-Dockshelter an der Verladeschleuse minimieren den Wärmeverlust zusätzlich. Ist die Ware dann in die Logistikhalle gelangt, sorgt spezielle Technik dafür, dass trotz Minustemperaturen alles rund läuft. Beispielsweise werden beheizte Kabinenflurförderzeuge eingesetzt, die spezielles Öl und tiefkühltaugliche Elektronik benötigen. Sogar die
Etiketten müssen tiefkühlfähig sein und auch die Dichtungen der Verladetore sind beheizt. Neben der Produktsicherheit wird auch die Sicherheit der Mitarbeiter großgeschrieben. Zusätzlich
zu spezieller Thermokleidung sind sie mit einem Schutzhelm ausgestattet, denn bei der Containerentladung und eventuell herabstürzender Ware kann es gefährlich werden. Was aber besonders wichtig ist: Der Helm schützt auch vor der eisigen Kälte. Gelagert und kommissioniert wird im TCW mit mehr als 50 Mitarbeitern auf über 10.700 m² Nutzfläche. Die Anlage verfügt über 137.000 m³ Tiefkühlvolumen mit mehr als 21.000 Palettenstellplätzen und einem Kühllager mit 500 Stellplätzen. Dazu kommen noch Multifunktionsräume für verbundene Dienstleistungen und eine eigene Speditionsabteilung. Obst und Gemüse machen den Großteil der gelagerten Ware aus, dicht gefolgt von Fertigprodukten, Backwaren und Fleisch. Bis zu einem halben Jahr verbleiben die Rohwaren im Lager, während Fertigprodukte zum Teil nur zwei Wochen eine Herberge finden. Im Umschlaggeschäft betreut das TCW sowohl Groß- als auch Kleinkunden aus den Bereichen der Tiefkühlkost produzierenden Industrie und des Handels sowie aus den Import-/Exportbereichen. Morgens trifft das Sammelgut ein und die Nahverkehrsfahrzeuge werden beladen. Diese fahren dann ihre Touren und kehren mit Ware zurück. Abends ist die Fernverkehrsbeladung an der Reihe.

Faden im Tiefkühlnetz
Seit gut einem Jahr gehört TCW auch zum Netzwerk der Eurocool Nagel GmbH & Co. KG. Technisches Know-how rund um alle Tiefkühlprodukte und die Plattform für ein europaweites Tiefkühllogistik-Netzwerk bilden die Basis ihrer Dienstleistungen. Eurocool Nagel ist in Deutschland an 15 Standorten vertreten. Hinter Eurocool Nagel wiederum steht der europaweit agierende Lebensmittellogistiker Nagel-Group. Die Unternehmensgruppe verfügt über 100 eigene Standorte in 16 Ländern Europas und bietet mit ihrem engmaschigen Netzwerk die
Möglichkeit, vorhandene regelmäßige Verkehre europaweit zu nutzen. Eurocool Nagel ergänzt die Dienstleistungspalette der Nagel-Group. Dieses Netzwerk ermöglicht einen grenzüberschreitenden und reibungslosen Ablauf – selbst bei kleineren Tiefkühlsendungen.
ts

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