Unternehmen wählen Pick-by-Voice-Lösungen: Arm- und Hüftcomputer mit Headsets für Kommissionierung: Kommissionierung: Orientierung im Lager

Bei der Auswahl der passenden Kommissionierlösung stellt sich über kurz oder lang die Frage nach der eingesetzten Technik.

Symbolbild LOGISTRA (Foto: T. Schweikl)
Redaktion (allg.)

Auf der Suche nach dem geeigneten Kommissioniersystem haben Unternehmen heute die Wahl zwischen vielfältigen Techniken. So gibt es am Arm oder an der Hüfte tragbare Computer, die sich mit robusten Headsets zu Pick-by-Voice-Lösungen kombinieren lassen. Lagermitarbeiter erhalten so während der Kommissionierung Sprachanweisungen zu den Lagerorten und den Identifikationsnummern der zu entnehmenden Artikel. Sie bestätigen die Entnahme über das integrierte Mikrofon und haben so die Hände frei, um weitere Bestellungen zusammenzustellen.

Die Mitarbeiter bearbeiten auf diese Weise Bestellungen deutlich effizienter. Ein weiterer Vorteil von Pick-by-Voice-Systemen ist die geringe Einarbeitungszeit. Da sie Sprachanweisungen erhalten, benötigen die Anwender weder Vorwissen noch eine zusätzliche Schulung. Dadurch eignet sich die Lösung auch für temporäre Kräfte, die häufig wechseln und sofort produktiv arbeiten müssen. Alternativ lassen sich statt der Headsets auch Fingerscanner an die am Körper tragbaren Computer anschließen. Ebenso sind Geräte wie der „WT4090“ von Motorola in dieser Pick-by-Scan-Variante mit Display verfügbar. Darüber greifen die Nutzer auf Kunden-, Auftrags- und Artikeldaten zu und bearbeiten diese.

 

Breites Spektrum

Das eignet sich besonders für Einsatzbereiche, in denen Lagermitarbeiter genaue Produktinformationen benötigen. Beispielsweise in der Prozessindustrie und besonders in der chemischen oder pharmazeutischen Fertigung. Über das integrierte Display lassen sich Daten zu Mengen oder Artikeleigenschaften durchgehen und verifizieren, deren Wiedergabe über ein Pick-by-Voice-System zu komplex oder zeitaufwändig wäre. Darüber hinaus können die Nutzer mit dem am Finger getragenen 1D- und 2D-Scanner Barcodes oder zweidimensionale Codes an den Artikeln in der Bewegung einscannen. So lässt sich das entnommene Produkt oder Maschinenteil eindeutig identifizieren, was Kommissionierfehler ausschließt. Wie bei der Pick-by-Voice-Lösung haben die Mitarbeiter ihre Hände frei für das Umpacken oder Einladen der Artikel – ein wichtiger Vorteil gerade bei schweren oder sperrigen Gegenständen.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz mobiler Computer. Diese robusten Terminals verfügen ebenfalls über integrierte Scanner und Displays, über die Nutzer ihre Aufträge abfragen und bearbeiten können. Diese Lösungen bieten sich an, wenn mobile Mitarbeiter zwischen Lager und Produktionsumgebungen wechseln und darüber hinaus die kommissionierten Artikel auch ausliefern. Das ist beispielsweise bei der Paketzustellung oder der Direktlieferung im Handel von großem Nutzen. Über eine integrierte Kamera oder Touchscreens lassen sich Unterschriften von Kunden vor Ort erfassen sowie Zustands- und Liefernachweise erstellen. Ebenso können Anwender direkt im Lager oder unterwegs Schäden dokumentieren.

Die mobilen Computer lassen sich zudem mit RFID-Technologie kombinieren. Mobile oder stationäre RFID-Lesegeräte auf Kommissionierwägen oder Gabelstaplern ermöglichen eine automatische Erfassung von Artikeln ohne Sichtkontakt, wie er beim Einscannen von Barcode-Etiketten nötig ist. Die Pick-by-RFID-Lösung eignet sich besonders für das Kommissionieren großer Artikelmengen auf Paletten oder anderen wieder verwendbaren Transportbehältern. Der Grund hierfür liegt im vergleichsweise hohen Einzelpreis der RFID-Etiketten, der deutlich über Barcode-Etiketten liegt und der für jeden Behälter anfällt. Die vergleichende Betrachtung von Pick-by-Voice-, Pick-by-Scan- und Pick-by-RFID zeigt bereits wichtige Kriterien für die Auswahl.

Bei der Entscheidung sollten Verantwortliche darüber hinaus folgende Faktoren berücksichtigen, die lösungsübergreifend eine wichtige Rolle spielen:

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• Kompatibilität mit bestehenden Lager-Managementsystemen, vorhandener und künftiger Lager-Hardware sowie Verfügbarkeit von passendem Zubehör: So senken Unternehmen langfristig Kosten, da bestehende Investitionen flexibel erweitert werden können.

• Robustheit der eingesetzten Geräte: Insbesondere täglich verwendete Headsets, am Körper tragbare Computer und Fingerscanner müssen häufige Stürze auf Beton sowie Feuchtigkeit, Hitze und Kälte überstehen. Außerdem sollten sie sich leicht und mit entsprechenden chemischen Mitteln reinigen lassen, um allen Nutzern die nötige Hygiene zu bieten. Ebenso wichtig ist die Möglichkeit, Bestandteile wie Headset-Abdeckungen oder den Mikrofon-Windschutz einfach austauschen zu können.

• Einfache Konfiguration und intuitive Bedienbarkeit: Unternehmensspezifische Lager- und Produktionsstrukturen sollten sich schnell und ohne großen Aufwand einpflegen lassen. Zudem ist eine schnelle Einsatzfähigkeit entscheidend, um die Produktivität der Mitarbeiter sofort zu erhöhen.

• Komfort und Ergonomie der tragbaren Geräte: Lagermitarbeiter müssen Headsets, Fingerscanner und mobile Terminals über eine gesamte Schicht hinweg ohne Einschränkungen tragen können. Ein geringes Gewicht, Auswahlmöglichkeiten für Rechts- und Linkshänder sowie ein hoher Tragekomfort unterstützen sie dabei.

Bevor sich Lagerverantwortliche entscheiden, ist eine Analyse dieser Faktoren und der Lagerumgebung nötig sowie ein Abgleich der individuellen Anforderungen mit den Vorteilen der jeweiligen Technologielösung. Ein „Gerät von der Stange“ schafft meist nicht den gewünschten Mehrwert. Die individuelle Konfiguration lohnt sich: Automatisierte Kommissioniersysteme machen Mitarbeiter im Lager deutlich produktiver, und Kommissionieraufträge lassen sich genauer bearbeiten.

 

Der Autor

Norbert Rickert verantwortet seit Januar 2010 als Sales Director Central Europe den Endkunden-Vertrieb bei Motorola Enterprise Mobility Solutions (Scanner, mobile Computer, drahtlose Netzwerke, RFID).

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