CES Las Vegas: Die Zukunft wird Gegenwart

Redaktion (allg.)
 
Raumfahrt: Virtuelles Cockpit bei Conti. J. Reichel
Raumfahrt: Virtuelles Cockpit bei Conti. J. Reichel
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"Diese Messe wird immer mehr zu einer Auto-Show", Mercedes-Benz-Forschungs- und Entwicklungschef Ola Källenius ließ keinen Zweifel daran, dass Auto- und Computerbranche zunehmend zusammenwachsen. Und so gab es denn neben zahlreichen Elektrofahrzeugstudien, Apps und Anwendungen, intelligenten Algrorithmen, 3-D-Karten und Autonomen Fahrsystemen auch erstaunliche Allianzen zu bewundern auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Etwa der jüngste Deal zwischen dem Graphikkartenspezialisten und Zulieferer ZF. "Die Jungs sind super", kommentierte eine ZF-Entwicklerin die unkomplizierte Zusammenarbeit bei dem gemeinsamen Projekt zum automatisierten Fahren. Endlich müsse man nicht mehr um das Wohlergehen der ECUs fürchten, die mit der Datenflut, die das automatisierte Fahren bringt, schnell überfordert wären. Da kommt eine Supercomputing-Plattform wie die NVDIA Drive PX2AI gerade recht. Sie verarbeitet die gewaltigen Datenmengen, die die Kamerasensoren, die Lidar-, Radar und Ultraschallsensoren fabrizieren, die aber für das hochautomatisierte Fahren von morgen nötig sind. Insofern geht ZF einen mit der Kooperation einen riesigen Schritt in Richtung "denkendes Fahrzeug", allerorten ist auf der Messe von "AI", Artificial Intelligence, sprich künstlicher Intelligenz die Rede - ein Zauberwort. „Die Mobilitätsbranche ist eine bedeutende Industrie, die dank künstlicher Intelligenz umgestaltet werden kann“, erklärt stellvertretend Rob Csongor, Vice-President und General Manager of Automotive bei NVIDIA. „Mit der NVIDIA-Technologie für autonomes Fahren und der einflussreichen Position von ZF in der Mobilitätsbranche können wir künstliche Intelligenz für autonome Fahrfunktionen in nahezu jedes Fahrzeug vom Personen- bis zum Nutzfahrzeug weltweit möglich machen.“

 

Und so geht das munter weiter auf der Elektronik-Messe in der Wüstenstadt. Kaum ein Autohersteller, der sich nicht externe Start-Up- und Elektronikkompetenz ins Haus holt: Auch VW bandelt für die Entwicklung eines Cockpits mit künstlicher Intelligent (siehe oben) mit den Spielefreaks von NVDIA an, Renault kooperiert mit ARM, Nissan bringt Microsofts Cortana ins Auto, Ford lässt Amazons Alexa den Online-Shop ins Auto bringen, Daimler kooperiert mit den Roboterexperten von Starship und den Drohnenspezialisten von Matternet, Fiat-Chrysler lässt sich von Panasonic auf die Sprünge helfen bei seiner schicken Elektro-Van-Studie Portal. Nur bei den fernöstlichen Branchriesen Toyota und Hyundai hört man erstaunlich wenig von externen Energien: Die sind technologisch aus eigener Kraft in Sachen Hybrid oder Brennstoffzelle ohnehin meilenweit voraus und schon längst serienmäßig mit dem am Start, über das viele andere wie Daimler, VW oder Ford nur reden. Die Zukunft der Mobilität hat für den einen eben früher begonnen als für den anderen. Das erklärt das hektische Treiben: Manche Hersteller haben schlicht akuten Nachholbedarf. Und den deckt man dann eben auch durch externe Unterstützung.

 

Wir haben einige Impressionen von der Auto-Elektronik-Schau zusammengetragen.